SPD Ortsverein Oberkochen

Zum Tode von Ulla Haussmann

Veröffentlicht am 19.05.2012 in Nachruf

Nachruf

Ulla Haußmann, von 1997 bis 2011 Landtagsabgeordnete der SPD im Wahlkreis Aalen, ist am Samstag, dem 19. Mai 2012 verstorben.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands im Land Baden-Württemberg, im Kreisverband Ostalb, in ihrem Ortsverein Vorderes Härtsfeld und in Oberkochen trauert um sie.

Die schreckliche Krankheit, deretwegen sie während des Wahlkampfs zur Landtagswahl 2011 aufgeben musste, hat den Kampf gewonnen.

1997 rückte Ulla für den damaligen Aalener Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle in den Landtag nach und arbeitete sich mit solch großem Fleiß und Elan in die vielen politischen Arbeitsfelder ein, wie es der gelernten Krankenschwester kaum jemand zugetraut hatte. 2001 und 2006 wurde sie klar wieder in den Landtag gewählt. Schnell machte sie sich auch im Landtag von Baden-Württemberg einen Namen. In den letzten Jahren ihres Mandats war sie für die SPD sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion.

Schon als junge Mutter gründete sie in Ebnat einen Spielkreis, weil es zu wenige Treffpunkte für Eltern mit kleinen Kindern gab. Obwohl sie bei der Gemeindeverwaltung mit warmen Worten vertröstet wurde, gab es Dank ihrer Initiative schnell einen Treffpunkt für die Familien mit Kindern in ihrem Ebnat. Nach dem Einzug in den Ortschaftsrat kandidierte sie für den Aalener Gemeinderat - und wurde gewählt. Und schon nach wenigen Jahren bat Ulrich Pfeifle sie als seine Zweitkandidatin bei den Landtagswahlen anzutreten. Schneller als ihr anfangs lieb war wurde sie dann Abgeordnete. Dabei blieb sie liebenswert, bodenständig, und offen für alle Probleme.

Ulla Haußmann hatte ein Gefühl für Menschen. Deren Anliegen waren ihr wichtig, auch wenn nicht in der Zeitung darüber berichtet wurde. In mehr als einem Wahlkampf sagte ihr Wahlkampfleiter zu ihr: Ulla, du darfst nicht so viel mit den Menschen reden - wir haben noch weitere Termine. Doch diese Botschaften verhallten immer. "Es sind die Menschen, die zu mir kommen. Dafür habe ich immer Zeit" sagte sie häufig. Auch in Oberkochen war Ulla oft präsent - vielfach außerhalb der Wahlkämpfe - und kümmerte sich um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Sie lieferte Informationen und warb für die sozialdemokratische Idee.

Wir haben ihr herzliches Lachen noch im Ohr - morgens um 5:00 Uhr vor einem Werkstor oder spät in der Nacht, nach der Rückkehr von einem auswärtigen Termin.

Dieses Lachen ist nun verstummt.

Am vergangenen Donnerstag feierte Ulla Haußmann noch mit ihrer Familie und Freunden ihren 59. Geburtstag zu Hause in Ebnat.
Nur 2 Tage später verließ sie uns für immer.

Wir werden sie schmerzlich vermissen.

(am)