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Aus dem Stadtrat

Verkauf der Carl-Zeiss-Straße

In der Gemeinderatsitzung am 22. Januar 2007 stimmte der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung mehrheitlich dem Verkauf der Carl-Zeiss-Straße zu.

 

Auch die SPD-Fraktion sprach sich in ihrer Mehrheit für den Verkauf an die Carl-Zeiss AG aus. Dies war keine Zustimmung „mit frohem Herzen“ und „voller Begeisterung“. Insbesondere hatten wir starke Bedenken wegen der Auswirkungen auf die Anwohner von Brunnenhalde, Sonnenberg und hinterem Dreißental. Wir wogen Für und Wider gegeneinander ab und schließlich sprachen folgende Gründe dafür:

Die Carl-Zeiss AG stellte ein umfangreiches Standortsicherungskonzept vor, in dessen Zusammenhang Pläne für die Modernisierung der Produktion und die damit verbundene Umgestaltung der Abläufe und Gestaltung auf dem Werksgelände erläutert wurden.
So behindert die Anlieferung von Waren derzeit vor allem den Verkehr in der Wacholdersteige. Bei einem Erwerb der Carl-Zeiss-Straße könnte dieser LKW-Verkehr auf dem Werksgelände in einer Warteschleife „sortiert“ werden. Zum anderen könnten die Produktionsabläufe und die Erschließung des Werksgeländes durch Stichstraßen von der Carl-Zeiss-Straße weg wesentlich effektiver gestaltet und den modernen Bedürfnissen angepasst werden. Das gesamte Werksgelände ist in seiner über Jahrzehnte hinweg gewachsenen Struktur modernen Betriebsabläufen nicht mehr gewachsen.
Bei der Einbeziehung der Carl-Zeiss-Straße in das Werksgelände könnte der Standort Oberkochen weiter ausgebaut und letztendlich gesichert werden.

Die SPD-Fraktion beantragte vor der endgültigen Entscheidung eine Verkehrsanalyse, die untersucht, in wie fern die Carl-Zeiss-Straße bisher von Oberkochenern zur Durchfahrt genutzt wurde, und wie der Verkehr ohne diese Durchfahrtmöglichkeit das übrige Stadtgebiet und insbesondere die Dreißentalstraße belasten würde.
Das Büro Brenner ermittelte, dass maximal 600 Fahrzeuge pro Tag durch die Carl-Zeiss-Straße fahren ohne dort zu parken. Das ist auf 12 Stunden gerechnet knapp ein Auto pro Minute. Ohne Zeiss-Straße würde der untere Teil der Dreißentalstraße mit maximal 250 Fahrzeugen pro Tag belastet werden – etwa alle 5 Minuten ein Auto.
Diese Belastung ist in der Abwägung von uns als erträglich angesehen worden. Alle Verkehrsteilnehmer aus der Dreißentalstraße, die Richtung Königsbronn müssen, haben insbesondere bei der Einmündung in die Heidenheimer Straßen Vorfahrt.

Selbst SPD-Stadtrat Dr. Irion, der als Anwohner ein sehr emotionales Plädoyer für die Zeiss-Straße hielt, bekannte, dass keine rationalen Gründe gegen eine Aufgabe dieser Straße sprachen. Aus diesen Gründen stimmten wir – außer Doris Meisel und Dr. Eberhard Irion – für den Verkauf der Straße.
Übrigens: Die Kosten für die vor drei Jahren erfolgte Sanierung übernimmt die Firma Zeiss zusätzlich zum Kaufpreis.
Die beiden Grünen Stadträte Dr. Heppner und Frau Hofmann stimmten ebenfalls gegen den Verkauf der Straße. Wie Dr. Heppner „nicht öffentlich“ im Technischen Ausschuss gestimmt hatte, fragen Sie ihn am besten selbst.

 

(rb)